Photaram
Photaram ist ein Landkreis im nord-östlichen Bereich der Provinz Ratchaburi. Die Gegend wurde bereits im Jahre 1836 in englischen Reiseberichten erwähnt. Besonders beeindruckt waren die damaligen Besucher vom hiesigen, alten Markt, auf dem ein multikulturelles Treiben herrschte und schon zu damaliger Zeit Händler aus China, Vietnam, Laos und die unzähligen Bergvölker ihre Waren anboten. Auch heute noch ist dieser Markt eine der Hauptattraktionen der Region Photaram.
Der alt-ehrwürdige Chet Samian Markt
Dieser traditionsreiche Markt, welcher schon mehr als 120 Jahre besteht ist ein Must-see für alle, die sich in Ratchaburi befinden. Sogar die Anreise von Bangkok, der etwa 100 Kilometer entfernten, thailändischen Hauptstadt lohnt sich auf jeden Fall. Hier erlebt man auch heute noch die Ursprünglichkeit der thailändischen Kultur. Der Chet Samian Markt hat jedoch nur Freitag, Samstag und Sonntag zwischen 16 Uhr nachmittags und etwa 20 Uhr abends geöffnet. Dies ist wahrscheinlich auch das Geheimnis, welches hinter der Besonderheit des Marktes steckt. Hier begibt man sich auf eine Zeitreise und auch die Uhren ticken in einem anderen Rhythmus. Die Häuser präsentieren sich in ursprünglicher Optik und schmiegen sich entlang des Ufers des Meklongs. Die Einwohner tragen hier noch ihre typischen Trachten und auch Männer sind zeitweise in ihren traditionellen Wickelröcken zu sehen. Der Chet Samian Markt hat einen ehrlichen, erdigen Flohmarkt Charakter. Hier werden Handwerkserzeugnisse der Region, Spezialitäten, Altes und Gebrauchtes, Bekleidung und vieles mehr angeboten. Am letzten Wochenende jeden Monats wird hier eine Veranstaltung abgehalten, bei der sich alles um die Kunst der Region dreht. Dann stellen einheimische Maler, Bildhauer und Schnitzer ihr Kunstwerke aus und auch traditionelle Tänze, Musik und Rituale werden abgehalten. Dies ist sehr interessant und dient vor allem der Erhaltung der einheimischen Sitten.
Der Khao Chong Pran in Photaram
Dieser heilige Berg ist vor allem für seine zwei beeindruckenden Höhlen berühmt. In der Tham Phra Non Höhle befinden sich mehr als hundert Buddha Statuen und Bilder. Hierher kommt die einheimische Bevölkerung um Beistand für alle Lebenslagen zu erbitten und bringen Opfer in Form von Kerzen, Räucherstäbchen und duftenden Blumenkränzen dar. Die Höhle Tham Khang Khao ist auch unter dem Namen Bat Cave, also Höhle der Fledermäuse bekannt. Hier leben mehrere Millionen Fledermäuse, die, wenn sie sich auf Beutezug begeben, diese besondere Magie erzeugen. Sobald diese mystischen Tiere durch die Lüfte gleiten wirkt diese Höhle wie ein Vulkan, der in diesem Moment ausbricht. Diese Höhlen im Khao Chong Pran Berg können täglich zwischen 6 Uhr früh und 6 Uhr abends besichtigt werden und liegen etwa 20 Kilometer nördlich Ratchaburis. Hierher gelangt man am besten entlang der attraktiven Khao Ngu Boek Phrai Route.
Das Nangyai Wat Khanon Nationalmuseum
Dieses Museum ist absolut interessant für alle, die sich für die epischen Geschichten des Ramayana erwärmen. Hier sind sämtliche 313 Figuren in absolut gutem Zustand in diesem alten Tempel ausgestellt. Beeindruckend sind die Figuren des Affenkönigs Hanuman, ebenso wie die Geschichten, die hier erzählt werden. Wer die Möglichkeit hat dieses Museum an einem Samstag zu besuchen, kommt in den Genuss einer traditionellen Darbietung der Nang Yai Truppe. Der Tempel ist einer der wenigen Institutionen, die sich um den Erhalt der Nang Yai Kunst bemüht. Das spezielle Schattentheater mit diesen Lederpuppen, das Leder wird auch heute noch direkt hier erzeugt, zählt zu den großen Künsten Südostasiens. Ursprünglich waren die Nang Yai Vorstellungen, die ihren Ursprung in der frühen Ayutthaya Zeit haben, nur den Angehörigen der königlichen Familie vorbehalten. Diese atemberaubenden Vorstellungen sind schwer zu beschreiben. Die Puppen werden gegen einen Beleuchtungskörper gehalten und der Schatten auf eine Leinwand projektiert. Die echt und lebendig wirkenden Bewegungen entstehen durch das künstlerische Agieren der Puppenspieler. Im Wat Khanon wird diese Kunst auch an eine junge Generation weitergegeben, damit diese Tradition nicht in Vergessenheit gerät.
Alleine das alte Holzhaus, in welchem das Museum, unmittelbar neben der Tempelanlage untergebracht ist, in typischem, alten Thai-Stil, verzaubert mit Charme. Die einzelnen, aus Leder gefertigten Schattenfiguren bestechen mit einer Detail-Verliebtheit. Seit dem Jahre 1989 werden für die Vorstellungen jedoch nicht mehr die Originalfiguren verwendet, die man hier bestaunen kann. Prinzessin Maha Chakri Sihindorn spendierte dem Tempel diese neuen Figuren, um das Alte zu schützen. Ebenfalls sehr zauberhaft ist die Musik, welche die Vorstellungen begleitet. Gemäß der alten Sitte spielt hier ein Orchester der traditionellen Piphat. Hier werden thailändische, spezielle Xylophone, Gongs und Windspiele verwendet, welche die monotone und sonore Stimme des Erzählers künstlerisch untermalen. Auch wenn sämtliche Vorstellungen ausschließlich in thailändischer Sprache abgehalten werden, jeder versteht hier den Sinn der Geschichten und wird vom Zauber des Ramayanas umfangen.