Victory Monument – Das Siegesdenkmal in Bangkok
Das Victory Monument wird als größtes militärisches Wahrzeichen Bangkoks angesehen. Erbaut wurde das Victory Monument im Jahr 1941 zu Ehren der Thai-Soldaten, die von Dezember 1940 bis Januar 1941 im Kampf gegen die Franzosen standen.
Japan, zu diesem Zeitpunkt noch eine militärische Großmacht, beendete die Auseinandersetzung mit einem Machtwort. Auch wenn es seinerzeit zu keiner Entscheidungsschlacht kam und die Kampfhandlungen auf Druck von Außen eingestellt werden mussten, beschloss die damalige siamesische Regierung unter Feldmarschall Plaek Phibulsongkram den Bau des Mahnmals. Erinnern sollte das in der Sprache der Einheimischen Anusawari Chai Samoraphum genannte Monument an die 59 gefallenen Siamesen. Auch die Wiedereingliederung von Terrains, die im Westen Kambodschas sowie im Norden und Süden Laos lagen, sollte mit dem Denkmal unsterblich gemacht werden. Mit Ende des zweiten Weltkrieges und der Kapitulation Japans fielen diese Gebiete allerdings wieder an Frankreich zurück. Seitdem sehen viele Thai das Denkmal mit gemischten Gefühlen. Nicht wenige betrachten es heute als ein Relikt des Militarismus und Wahrzeichen eines vergangenen und unwürdigen Systems.
Der Form von fünf sich umschlingenden Bajonetten nachempfunden ist der Obelisk. Mit einer Höhe von etwa 50 Metern ist er das zentrale Element des im westlichen Stil gehaltenen Siegesdenkmals. Diese fünf ‚Stichwaffen’ stehen stellvertretend für die Armee, die Marine, die Luftwaffe, die Polizei sowie die Zivilverwaltung. Auf Bronzetafeln, die überall rund um das Denkmal zu finden sind, sind die Namen der Helden verewigt, die im Indochina-Krieg für Siam gekämpft haben. Auch manche politische Delegation aus dem Ausland besucht die Sehenswürdigkeit. Federführend beim Entwurf des Victory Monument war der italienische Bildhauer Corrado Feroci. Dem Zeitgeist seiner Entstehung entsprechend enthält das Denkmal faschistische und kommunistische Züge. Überhaupt nicht zufrieden war der Künstler mit der Anordnung seiner Skulpturen vor dem Obelisken. Später bezeichnete er das Monument wenig schmeichelhaft als ‚Sieg der Peinlichkeit’.
Im Nordosten Bangkoks gelegen, befindet sich das Siegesdenkmal heute im Inneren eines Kreisverkehrs. Zufahrtsstraßen dazu sind Phahonyothin, Phayathai und Ratchawithi. Auch die belebtesten Kreuzungen der Hauptstadt Thailands befinden sich in enger Nachbarschaft zu dem Monument. Hier ist unter anderem das Ratchathewi-Krankenhaus angesiedelt, die ‚Fashion Mall’ im ehemaligen Robinson-Kaufhaus sowie das ‚Center-One’, ein ausgebranntes Kaufhaus. Umfahren wird es auf einer Hochtrasse von dem so genannten Skytrain. Viele private Anbieter von Nahverkehrsmitteln haben sich diesen Ort als Treffpunkt ausgewählt. Aber auch für die staatlichen Busse Bangkoks stellt die Umgebung um Anusawari Chai Samoraphum einen zentralen Verkehrsknotenpunkt dar. Nicht weniger als 19 Linien fahren das Denkmal an und können Besucher in nahezu alle Teile der Hauptstadt Thailands befördern.